Der Frühsommer bei den Mallafrès

Früher war das Geschäft der Mallafrés recht einfach strukturiert: Von November bis Januar wurde das Olivenöl produziert und in den darauffolgenden 3, 4 Monaten verkauft. Dabei gab es einige große Kunden (u. a. in Frankreich oder auch in Barcelona), der größte Teil wurde allerdings direkt vom Haus aus verkauft. Ab Juni „verabschiedete“ sich die gesamte Familie dann auf den von ihnen geführten Campingplatz, um dort den Sommer zu verbringen.

Heute, wen wundert es, läuft das Geschäft etwas anders ab. Während das Olivenpressen immer noch größtenteils vor Weihnachten stattfindet, hat sich der Ablauf bzw. das Vermarkten in den darauffolgenden Monaten stark verändert. Nach der „großen Arbeit“ werden im Februar und März die Produktionsstätten erst einmal richtig gesäubert und erneuert – der Verkauf bzw. das vermarkten des Öls und der anderen Produkte läuft bereits auf Hochtouren.

"Verkaufsschlager": Die aromatisierten Olivenöle von Mallafré

„Verkaufsschlager“: Die aromatisierten Olivenöle von Mallafré

Leider kommt es in dieser Zeit auch zu betriebsbedingten Kündigungen. Einige der Mühlen-Mitarbeiter, die für die arbeitsintensive Zeit von Oktober bis März im Betrieb eingestellt wurden, können in den darauffolgenden Monaten nicht weiter beschäftigt werden. Einziger Trost ist, dass ab Frühsommer die Tourismussaison wieder beginnt und somit die Chance einer Beschäftigung steigt.

Der Mai und Juni stehen dann ganz im Zeichen des Abfüllens für größere und kleinere Kunden in der Umgebung. Das Geschäft hat sich dahingehend gewandelt, dass der Großteil der Kunden nicht mehr zu den Mallafrés nach Riudoms kommt, sondern der Kunde beliefert wird. Zwei Außendienstmitarbeiter betreuen die Kunden (von Souvenirgeschäfte bis Supermärkte) tagtäglich – Bestellungen werden aufgenommen, Neukunden akquiriert. Für den „jefe“ Josep Maria Mallafré ist jetzt auch mal ein wenig Zeit, sich nicht nur um das alltägliche Geschäft zu kümmern, sondern sich Gedanken zu machen, welche Erneuerungen, Veränderungen etc. vorgenommen werden müssen. Dieses „strategische Denken“ hat er mit Sicherheit von seinem Vater Humberto geerbt, der sein betriebliches Nadeln nach dem Motto „Wenn Du nichts veränderst oder erneuerst, dann stirbst Du“ ausrichtete.

 

Herzliche Grüße aus Katalonien
Veronica und Ralf

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