Die Olivenöl-Weiterbildung in Italien

Dass Europa viel mehr als ist Brüssel, Verwaltung und Lobbyismus, wurde in der vergangenen Woche bei der 5. arteFakt Olivenöl-Weiterbildung im kleinen, süditalienischen Städtchen Mariotto deutlich.
Dort trafen sich die artefakt- Olivenölproduzenten aus Italien und Griechenland, hinzu kamen wissenschaftliche Experten aus Deutschland und Italien.

Griechisch, italienisch, deutsch und englisch – der Diskussionsleiter und artefakt-Gründer Conrad Bölicke hatte es aufgrund des Sprachgewirrs nicht immer einfach. Während ein Teilnehmer etwas sagte, mussten die Dolmetscher Satz für Satz übersetzen. Dass aufgrund der Sprachintensität der Italiener oder des Temperaments der Griechen, es manchmal zu einem lauten Sprachwirrwarr kam, ist mehr als verständlich. Doch wie so häufig im Leben, zählt das Ergebnis und das war durchweg positiv!
Jeden Morgen stand für die Teilnehmer zuerst eine Sensorik-Schulung auf dem Programm. Welche Aromen gibt es, welche Fehler sind vorhanden, welche Unterschiede bestehen bei einem Olivenöl aus frühreifen Oliven und dem Öl aus mittelreifen Oliven…?

Arbeiten und lernen im Olivenhain

Arbeiten und lernen im Olivenhain

Der erste Nachmittag stand dann im Zeichen der Mühlentechnik – bei zwei Kooperativen schauten wir nach, wie wichtig die Mühle für die Qualität des Olivenöls ist. Fundierte Erklärungen gabs vom Ingenieur und Mühlentechnikexperten Steffen Hruschka.
Tag 2 stand dann im Zeichen der Sensorik und das Bioanbaus. Interessante Erkenntnis von arteFakt Erzeuger Lombardi: Bei der Umstellung von einer konventionellen Anbauweise auf Bioherstellung müssen in den ersten Jahren mit bis zu 50 % weniger Ernteertrag gerechnet werden. Danach steigert sich der Ertrag und kann in guten Jahren sogar höher ausfallen als bei konventioneller Anbauweise – und das ganz ohne Chemie!
Am letzten Weiterbildungstag wurde dann die Theorie in die Praxis umgesetzt. Nachdem Vincenzo Lombardi tags zuvor vom Baumbeschnitt gesprochen hatte, folgte die praktische Einführung auf dem artefakt-Patenschaftsolivenhain in Palombaio.
Nach einer 1-stündigen Demonstration (welche Äste und Zweige dürfen abgeschnitten werden und welche nicht) waren die italienischen und griechischen Erzeuger an der Reihe.  Kein einfaches Unterfangen, so ein Beschnitt!So endeten die Tage in Italien mit einer Diskussion über die richtigen Reinigungsmittel der Olivenöltanks und am Abend bei einem Anti-Pasti Menü am Meer.

Zuhören, einander verstehen, lernen… so schön ist „gelebtes“ Europa!

Herzliche Grüße aus Katalonien
Ralf

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