Katalanische Olivenbauern leiden

Traurige Nachrichten für die Olivenbauern in Katalonien: In den vergangenen zwei Jahren haben nach Angaben des katalanischen Bauernverbandes, der Olivenölsektor 73 Millionen Euro verloren.
Schuld sei insbesondere die Trockenheit, die bei den letzten zwei Ernten in Katalonien herrschte. In der Kampagne 2011-2012 wurden 13.000 Tonnen Oliven geerntet ein Jahr darauf lag der Ertrag bei 21.000 Tonnen.
Zum Vergleich: Im Durchschnitt haben die Bauern in den zwei Jahren mehr als einen kompletten Ertrag weniger ernten können.  Zwar ist der Preis für das Kilo Oliven in diesem Jahr auf 2.44 € gestiegen, doch aufgrund der knappen Ausbeute waren die Verluste nicht mehr einzuholen.

Harte Arbeit - wenig Geld!

Harte Arbeit – wenig Geld!

Der Bauernverband fordert mit einem Preis von über 3 € eine höhere Vergütung für die Oliven, außerdem wird beklagt, dass so viel Olivenöl ins Ausland verkauft wird, dort abgefüllt und dann wieder nach Spanien zurückkehrt.   

Unsere Meinung
Es ist ein Kreuz: Da steigen endlich einmal wieder die Preise für die Oliven, doch bei den niedrigen Ernterträgen ist der Verlust für die Bauern nicht wieder einzufahren. Dennoch sind die vergangenen Jahre wohl mehr als nur eine Vorankündigung. Der Prozess der Veränderung und Verdrängung wird sich unaufhaltsam fortsetzen. In anderen Ländern (wie beispielsweise Türkei oder die nordafrikanischen Staaten) werden jährlich enorme Zuwachsraten in der Produktion von (günstigem) Olivenöl gemeldet – von einem knappen Gut kann also keine Rede sein. Somit werden die Preise in Zukunft wohl eher sinken als steigen. Eine Erhöhung der Preise, so wie das der Bauernverband fordert, scheint illusorisch.
Eher realistisch: In den kommenden Jahren werden viele Kleinbauern ihre Olivenhaine aufgeben. Die jüngere Generation wird das Erbe ihre Eltern und Großeltern wohl nicht antreten bzw. weiterführen. Denn „Viel Arbeit für wenig Geld“ ist für viele keine wünschenswerte Formel. 

Herzliche Grüße aus Katalonien
Veronica und Ralf

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