Lecker mit Olivenöl…(Teil 8 – Allioli)

Es war nicht Liebe auf dem ersten Blick! Als ich zum ersten Mal bewusst, es war auf einer Studentenfete, Allioli aß, war der Knoblauchgeschmack noch Tage später (so kam es mir auf jeden Fall vor) im Mund zu spüren – unangenehm und davon überzeugt, dass das „Zeug“ nichts für mich ist. Danach traute ich mich jahrelang nicht mehr an die katalanische Spezialität – erst der erste Besuch bei meinen Schwiegereltern brachte die Wende. Zum Mittagessen eingeladen und mit einem leichten Kribbeln im Bauch servierte meine Schwiegermutter nach der Vorspeise eine selbstgemachte Fideuà, und ehe ich mich versah, hatte mein Schwiegervater den Teller auch schon mit einem großen Klacks Allioli versehen.
Höflich, dennoch leicht irritiert, machte ich mich an die Fideuà. Nach wiederholter Aufforderung meines Schwiegervaters („oh, wie lecker ist doch die Allioli“) hatte ich keine Chance mehr. Es war zuerst nur ein Hauch an Allioli, doch die Verwunderung war groß: Das „Zeug“ war nicht unangenehm, im Gegenteil, nach mehrmaligen Probieren musste ich feststellen: Es gibt auch Liebe auf den zweiten Blick…

Wer etwas mehr über die kalte Creme wissen will, hier die Erklärung von wikipedia:
Aioli oder Allioli (frz.: Aïoli; aus dem Okzitanischen bzw. Katalanischen all i oli, „Knoblauch und Öl“) ist eine aus dem Mittelmeerraum stammende kalte Creme, die vor allem aus Knoblauch, Olivenöl und Salz besteht.
Bei der klassischen Aioli, die nur aus Knoblauch und Öl besteht, werden Knoblauchzehen in einem Mörser zerrieben. Dann wird Öl in dünnem Strahl unter fortwährendem Rühren mit dem Stößel hinzugegeben, bis eine zähflüssige Creme entstanden ist. Wird zu viel oder zu schnell Öl hinzugegeben, kann sich die Emulsion wieder trennen und die Aioli gerinnen. Als Emulgator werden deshalb auch Milch, ein Stückchen gekochte Kartoffel oder ein Eigelb beigegeben. Aioli wird als Vorspeise mit Brot oder Oliven sowie als Beigabe zu Fleisch, Fisch und Gemüse serviert.
Das Rezept wurde erstmals im Jahre 1024 schriftlich festgehalten, ist aber vermutlich viel älter. Aus der Aioli entstanden durch Verfeinerungen und Rezeptzugaben zahlreiche Varianten. Am bekanntesten ist heute die Variante aus Maó (spanisch Mahón) auf Menorca. In der Literatur ist häufig zu lesen, dies sei die Urversion der französischen Mayonnaise. Diese Auffassung lässt sich aber durch keinerlei seriöse Quellen belegen. Die Etymologie des Wortes Mayonnaise ist völlig unklar, es gibt mehrere Deutungen.
Aioli ist aber auch ein typisch provenzalisches Gericht. Früher ein Armeleuteessen, wird es heute als Spezialität angeboten: Gedünstete Kartoffeln, Karotten und grüne Bohnen, dazu Seeschnecken und ein Stück Fischfilet (klassisch ist gewässerter Stockfisch aus Kabeljau), und dazu die oben beschriebene Aioli-Soße.

…und hier nun die Allioli meiner Schwiegermutter Marga:

Die Zutaten: ein mildes Olivenöl, 2-3 Zehen Knoblauch, 2 Eigelb, Salz und Zitrone

Die Zutaten: ein mildes Olivenöl, 2-3 Zehen Knoblauch, 2 Eigelb, Salz und Zitrone. Wichtig: Das Eigelb sollte Raumtemperatur haben!

 

Knoblauch klein schneiden und mit einem Mörser zu einer Paste zerdrücken. Wichtig: etwas Salz hinzugeben

Knoblauch klein schneiden und mit einem Mörser zu einer Paste zerdrücken. Wichtig: etwas Salz hinzugeben

 

Eigelb und etwas Salz hinzugeben, dann wird gerührt...

Eigelb und etwas Salz hinzugeben, dann wird gerührt…

 

Langsam das Öl einfließen lassen und rühren, rühren, rühren

Langsam das Öl einfließen lassen und rühren, rühren, rühren

 

Säure ist immer gut für den Geschmack: Je nach Gusto Zitronensaft hinzugeben

Säure ist immer gut für den Geschmack: Je nach Gusto Zitronensaft hinzugeben

 

...und nun: Bon profit!

…und nun: Bon profit!

 

 

Herzliche Grüße aus Katalonien
Veronica und Ralf

 

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