Mehr als nur Geschäft

Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit! Conrad Bölicke (arteFakt-Gründer) schaute bei seinem katalanischen Olivenölproduzenten und Freund Josep Maria Mallafré vorbei. Am Samstag saßen wir drei (Conrad, Josep Maria und Ralf) knapp 4 Stunden beisammen, um einmal in Ruhe über Geschäftliches und Privates zu sprechen.
Zuerst einmal berichtete Conrad von der Olivenölweiterbildung für Produzenten Anfang August in Italien. Josep Maria konnte aus privaten Gründen leider nicht an der Fortbildung teilnehmen, somit informierte Conrad ihn über den aktuellen Stand der Dinge. Gerade in Hinblick auf die bald beginnende Erntezeit wurde noch einmal verdeutlicht, dass insbesondere der Mühlenprozess für die Qualität des Olivenöls von größter Bedeutung ist.
Neben organisatorischen Absprachen widmeten wir uns auch dem Thema der Qualitätssicherung. Ein Angelegenheit, die gar nicht so einfach war, denn wir standen vor einem „Seifen-Problem“.
Während die Mallafré-Seife hier in Katalonien auch nach vielen Wochen und Monaten bei bester Qualität bleibt, fängt dieselbe Seife im arteFakt-Lager in Deutschland nach einigen Wochen an der Oberfläche kleine, schwarze Punkte zu bilden. Trotz zusätzlicher Trocknung bilden einige Seifen diese schwarzen Punke, andere nicht. Ein Rätsel, das wir nicht lösen konnten. Es wurde vereinbart, die Seife in einem Labor untersuchen zu lassen, um heraus zu finden, wieso und weshalb sich diese schwarzen Punkte bilden. Mit Spannung erwarten wir die Ergebnisse! OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Zum Ende der Besprechung widmeten wir uns einem ganz anderen Thema. Es ging um die Frage des Wachstums. Wie kann/muss ein Familienunternehmen wachsen? Josep Maria erzählte uns von seinen Erfolgen, seine Produkte auch außerhalb Europas zu verkaufen. Erst vor kurzem konnte er einen neuen Kunden in Indien (!) gewinnen. Doch der wirtschaftliche Erfolg bedeutet gleichzeitig auch eine Veränderung in der Unternehmensstruktur. Derzeit beschäftigt Josep Maria 14 Personen  – von Büroangestellten bis hin zu Mitarbeitern in der Produktion. Viel Verantwortung und immer mehr Arbeit warten tagtäglich auf den 3-fachen Vater. Vor diesem Hintergrund und der Gefahr irgendwann einmal den Überblick zu verlieren, empfahl Conrad, die Struktur den Gegebenheiten anzupassen. Dabei fehlt nicht ein weiterer „Arbeiter“, so Conrad, sondern eine Person, die bereits über ausreichende Vorkenntnisse im Bereich Olivenöl verfügt. Da es (kaum vorstellbar, aber wahr) in Spanien keine Fachhochschule für Oliven bzw. Olivenöl gibt, müsste der/die neue Mitarbeiter/in über Qualifikationen verfügen, die beispielsweise in einem Biologie- oder Chemiestudium erlangt werden. Vergleichbar wäre die neue Stelle, die eines Kellermeisters in der Weinproduktion. Großer Vorteil für Josep Maria wäre nicht nur die Verringerung der Arbeitsbelastung, sondern auch die fachliche Auseinandersetzung bzgl. der Produktpalette.

Somit endete die Besprechung und es folgte der „private“ Teil. Der Besuch in Katalonien bedeutet auch immer das Wiedersehen mit Josefine, Mutter von Josep Maria und Familienoberhaupt der Mallafrés. Auch mit ihren knapp 75 Jahren ist Sie immer an den Neuigkeiten im Hause Bölicke interessiert. Es ist eben ein Besuch bei Freunden und viel mehr als „nur“ Geschäft.

 

Herzliche Grüße aus Katalonien
Veronica und Ralf

 

 

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