Vor ein paar Wochen entdeckten wir bei uns in Cambrils einen Müllcontainer für verbrauchtes Olivenöl. Herrlich einfach ist die Abgabe, denn das Olivenöl muss nur in eine Plastikflasche und ab in den Container. So weit, so gut. Doch, was passiert nun mit dem Öl?
Der Blick in unsere „Altölplastikflasche“
Ehrlicherweise haben wir das Thema ein wenig aus den Augen verloren, bis wir vor einer Woche, bei einer Reise durch Nordspanien, wieder mit dem Thema in Berührung kamen. In einer Kleinstadt, in der Nähe von Bilbao, lehrte gerade ein Mitarbeiter der Müllabfuhr einen Container mit eben diesen zig Flaschen Olivenöl. Schnell angehalten und nachgefragt: Der Mitarbeiter, nicht gerade der freundlichste Experte für Wiederverwertung, entgegnete uns, dass das Öl für die Produktion von Biodiesel genutzt wird.
Und in der Tat scheint das Olivenöl ein beliebter Biodieseltreibstoff zu sein. Doch wie funktioniert´s? Zwar sind wir keine Chemiker, doch der Prozess, um es einmal einfach auszudrücken, verläuft in drei Phasen: Zuerst wird das Olivenöl gereinigt und gefiltert, damit auch die kleinsten Reststoffe (zum Beispiel vom Frittieren) beseitigt werden. Danach muss maschinell das Fett vom Methanol getrennt werden, was heutzutage kein Problem darstellt. Zum Schluss muss dann noch das Methanol von alkalischen Substanzen befreit werden.
Im Vergleich zu anderen Pflanzen, die extra für die Biodieselherstellung angebaut werden, sind die jährlich ein paar Hunderttausend Liter (es gibt keine genauen Schätzungen) Olivenöl für die Herstellung von Biodiesel nicht besonders bedeutsam, dennoch trägt das Öl somit zum Antrieb von verschiedensten Motoren bei. Und, darauf sei ausdrücklich hingewiesen: Die Abgabe im Container ist „tausend Mal“ besser, als das Öl in den Abfluss zu schütten, denn die Wiederaufbereitung in den Kläranlagen ist müßig und kostspielig.
Herzliche Grüße aus Katalonien
Veronica und Ralf