Schwierig in Worte zu fassen: Meine außergewöhnliche Erfahrung in Kalabrien bei der Orangenernte. 

Unsere Reise zur Orangenernte begann mit der herzlichen Ankunft in Bari, der Hauptstadt von Apulien, gefolgt von einer beeindruckenden Erkundung von Bitonto, der Stadt des Olivenöls, und einem genussvollen Abendessen mit unseren Freunden und Freundinnen und unseren Oliviers aus Apulien. Wir waren zu Gast im Restaurant von Olivenölkoch und -Experte Emanuele Natalizio. Hier durfte die Reisegruppe schon mal warm werden. Eine Art Vertrautheit unter den Mitgliedern hat sich so unglaublich schnell aufgebaut, dass es uns schien, als ob wir uns schon lange kennen und schon einmal zusammen unterwegs gewesen wären! So fügten wir am nächsten Tag dem Programm einen spontanen Spaziergang in dem Patenschaftsolivenhain und Landschaftsmuseum in Palombaio hinzu, um einen ersten Einblick in die faszinierende Welt der Olive zu gewinnen. 

Die Reise setzte sich mit einem Zwischenstopp in Alberobello fort. Diese apulische Stadt mit ihren typischen zipfelmützenförmig gebauten Steinhäusern ist Unesco Weltkulturerbe. Selbstorganisiert hatten wir auch einen apulischen Picknick mit Focaccia und Taralli unserer Freunde der Taralli-Manufaktur Marinelli, wo die typisch apulischen Kringel direkt aus dem Steinofen verkauft werden, geräucherten Scamorzine, schmackhafte Kirschtomaten und fleischige „La Bella“-Oliven. Am frühen Nachmittag erreichten wir dann die zauberhafte Küste Kalabriens und wir genossen den ersten kalabrischen Abend mit Fischspezialitäten und einem Teil der Familie Librandi.

Tag 3 war dem unvergesslichen Erlebnis der Orangenernte in Vaccarizzo Albanese gewidmet, begleitet von einem köstlichen Picknick im sonnigen Orangenhain, der technischen Einleitung in die Erntemethoden von Michele Librandi und der tatkräftigen Unterstützung von Angelo aus dem Librandi-Profi-Ernteteam. Es duftete dort so unglaublich gut und an den sehr alten Olivenbäumen drum herum hingen noch viele schöne „Nocellara“-Oliven. Diese Bäume, erklärte dann Michele, dienen als Windschutz für die etwas empfindlicheren Orangen in diesem Hain, die eher kleiner und saftiger sind und eine dünne Schale haben: die Piccolino-Orangen!

Doch plötzlich brachte ein heftiges Unwetter am Abend des vierten Tages eine unerwartete Wendung, die Orangenhaine waren dadurch unzugänglich. Dennoch nutzten wir die Gelegenheit, die Gegend zu erkunden und erlebten Highlights wie das Archäologische Museum der Ausgrabungen von Sibari, das Lakritzmuseum (ein weiteres Naturprodukt dieser Region) und die Altstadt von Rossano Calabro. Wir konnten im Museo Diocesano auch den „Codex Purpureus“ bewundern, ein geschätzt 1500 Jahre altes illustriertes Evangeliarium, und ein Gruppenfoto vor dem „u’ tatarann“ schießen, ein ungefähr 700 Jahre alter riesiger Olivenbaum, sehr beliebt von den Einwohnern von Rossano. Die von Angela geführte Besichtigung der Olivenölmühle der Librandis mit der Verkostung von frisch extrahiertem Olivenöl war allerdings an diesem Tag ein Höhepunkt. Es gab auch den bekannten Orangenkuchen von Mamma Librandi zum Abschluss unseres Besuchs… Einfach köstlich!

Trotz des nächtlichen Regens kehrte am fünften Tag die Sonne zurück und wir konnten erneut in einem anderen Orangenhain diesmal mit Pino Librandi, der jüngste der fünf außergewöhnlichen Geschwister, ernten. Dort waren die Bäume etwas kleiner und die Orangen viel größer. Natürlich durften wir hier auch naschen. Unterstützt von Vincenzo aus dem Profi-Team der Librandis, genossen wir die besondere Atmosphäre und ernteten fleißig fast 2 Tonnen Navelorangen! Zum Mittag wurden wir Zuhause bei den Librandis mit regionalen Spezialitäten und selbstgemachten frischen Nudeln von Angela, Carmela und Lucia verwöhnt -natürlich alles reichlich mit frischem Olivenöl verfeinert. Als kleiner Gruß von der Reisegruppe schrieben wir ein paar Postkarten: Diese konnten wir anschließend selbst in ausgewählten Orangenstiegen verteilen, denn am Nachmittag durften wir sogar die Konfektionierungsanlage der Librandis besichtigen, wo die Orangen nochmal auf Pilz- und Schimmelbefall geprüft, sanft gereinigt, kalibriert und sorgfältig gewogen und in Stiegen gepackt werden. Wir durften mit großem Stolz beobachten, wie unsere selbstgeernteten Orangen konfektioniert wurden! Abends wurde es dann Zeit, Abschied von den Librandis bei einem köstlichen Abendessen zu nehmen.

Der sechste Tag führte uns trotz starken Regens nach Matera, wo zu unserem Glück die Sonne schien und wir die als Unesco Weltkulturerbe anerkannte Altstadt der Sassi (Höhlensiedlungen) erkundeten. Der Besuch eines echten Obst- und Gemüsemarktes durften wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Anschließend kehrten wir nach Bari zurück. Dort besuchten wir gemeinsam den wahren Nikolaus -oder besser seine Gebeine- in der Basilica und mit einem Abendessen ließen wir den Abend ausklingen.

Nach einer Besichtigung des Castello Svevo, der Burg von Friedrich II. in Bari, und einem schnellen Imbiss mit Meeresblick, brachte der siebte Tag den Moment des Abschieds, doch die Erinnerungen an den Duft im Orangenhain und an die Herzlichkeit der Familie Librandi werden uns alle sicherlich lange begleiten.

Für mich persönlich war die Reise eine wunderschöne unvergessliche Erfahrung mit einer außergewöhnlichen interessanten Gruppe mit großem Respekt für die Natur und für die Arbeit, die die Familie Librandi und ihr unglaubliches Team hier vor Ort leistet. Ich bin mir allerdings sicher, dass jede/jeder einzelne von uns einen Teil seines Herzens in Vaccarizzo Albanese gelassen hat. Ich hatte die Möglichkeit, mein Fachwissen zu vertiefen und nehme Vieles über die Besonderheiten und die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Bio-Anbau und der Orangenernte mit. Meine Dankbarkeit und meine Freude sind unbeschreiblich. Sicherlich werde ich ab sofort jeden Biss in eine Orange der Librandis viel mehr genießen, weil ich an die unglaublichen Menschen denken werde, mit denen ich diese wunderschöne Erfahrung teilen durfte.

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Würden Sie auch gerne ‚einfach mal mitkommen‘? Bei Interesse nehmen wir Sie gerne in den Verteiler auf und melden uns, sobald weitere Mitfahrgelegenheiten zu der Oliven- oder Orangenernte festgelegt und geplant werden können. – Die Reise zur Orangenernte findet zwischen Mitte November und Mitte Dezember 2024 wieder statt! ;)

Ihre Ansprechpartnerin für die Reiseorganisation:
Manuela Di Bari – m.dibari@artefakt.eu oder 04283 981331

2 Gedanken zu „Reise zur Orangenernte 2023“

  1. Hallo Manuela, mit großer Freude habe ich eure Reiseberichte gelesen und es wäre wunderbar, wenn mein Partner Günter und ich einmal mitfahren könnten. Diese nachhaltige Landbewirtschaftung, dieser respektvolle Umgang mit Menschen und der Natur begeistert uns. Ich bin sowieso Italien-Fan, will jetzt auch die Sprache lernen und so eine „work-and-Travel-Reise der besonderen Art wäre toll. Ist die Reise zur Olivenernte auch Ende November/Anfang Dezember?
    Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.
    Liebe Grüße
    Dodo

    1. Hallo ihr Lieben, Vielen herzlichen Dank für eure begeisterten Worte! Es freut uns ungemein, dass euch die Reiseberichte so gut gefallen haben und ihr Interesse an einer Teilnahme habt. Eure positive Resonanz auf die nachhaltige Landbewirtschaftung und den respektvollen Umgang mit Mensch und Natur berührt uns sehr. Es ist außerdem für mich persönlich wunderbar zu hören, dass ihr bereits Italien-Fans seid und sogar die Sprache lernen möchtet! Wir würden uns freuen, mit euch bei einer der nächsten Mitfahrmöglichkeiten neue Erfahrungen zu sammeln. Das stimmt, diese Art von interaktiven Reisen ist eine einzigartige Gelegenheit, die Schönheit Italiens auf eine ganz besondere Weise zu erleben. Ich nehme euch in den Verteiler auf und melde mich mit weiteren Details, sobald es in die Planung der nächsten Reisen geht. Nochmal Danke für euer Interesse und bleibt gesund! Liebe Grüße aus Wilstedt, Manuela und das arteFakt Team

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