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Pflanzenkohle für Terra Preta

Beschreibung

Pflanzenkohle – was ist das und was bewirkt sie

Sie hilft bei der Rückgewinnung des Bodenlebens, in dem sie den Kosmos der Mikrowelt zum Aufbau von Humus und die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens unterstützt. Pflanzenkohle kann aus allen pflanzlichen Produkten wie Holz, Blätter oder anderen Pflanzenteilen hergestellt werden. In Pyrolyseöfen werden sie bei sehr hohen Temperaturen von über 450°C hergestellt, übrig bleibt dann weitgehend nur das verkohlte Gerüst des Zellgewebes. Pflanzenkohle enthält damit eine Struktur unzählbar kleiner und leerer Hohlräume, die als Speicher oder als Wohnräume genutzt werden können. Pflanzenkohle ist also kein Dünger, sondern ein Habitat für Mikroorganismen. Um das Einziehen und das Vermehren dieser Organismen zu fördern, werden die Hohlräume zunächst mit Nahrungsmitteln für die Organismen „geimpft“, was auch als Aktivierung bezeichnet wird.

Mit dem gigantischen Porenvolumen unterstützt die Pflanzenkohle, neben dem Humus, auch die Wasseraufnahme und Speicherfähigkeit des Bodens für die Zeiten der Trockenheit. Sie hat damit einen doppelten Effekt und Nutzen. Sie lässt Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge werden, verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Trockenphasen, fördert das Pflanzenwachstum und steigert die Erträge.


Anwendung

Pflanzenkohle richtig anwenden

Pflanzenkohle sollte nicht „ungeimpft“ in die Erde gebracht werden, weil sie dann zunächst eine negative Wirkung auf den Boden entfaltet. Als leeres und unbewohntes Habitat lockt es die in armen Böden wenig vorhandenen Mikroorganismen (Mikroben und Bakterien) an die Pflanzenkohle zu besiedeln, was sie zunächst dem Boden entziehen lassen und zu einer gesteigerten Verarmung der Böden führt. Die Kohle muss daher zunächst mit Nährstoffen und Mikroorganismen gesättigt werden, um aktiv zu werden und ihre positive Wirkung zu entfalten. Aus diesem Grund sollte die Bio Pflanzkohle nur in Kombination mit einem organischen Dünger verwendet werden, der sie „impft“ und damit aktiviert.

Pflanzenkohle aktivieren

Verschiedene Möglichkeiten der Aktivierung

a) Mit pflanzlichem Kompost versetzen
Den pflanzlichen Kompost mit der Pflanzenkohle zu Terra Preta, der schwarzen Erde, vermischen. Der Inhalt des Eimers reicht für die Verbesserung von einem Kubikmeter Erde. Bereits im ersten Jahr entwickelt sich damit die Bodenqualität zur Förderung von schwächer zehrenden Gemüsen wie Karotten, Zwiebeln, Kräutern, Bohnen und Erbsen. Da Pflanzenkohle, die in den Boden gebracht wird, dort nahezu „unkaputtbar“ bleibt, im Unterschied zu Kompost, der sich mit der Zeit verbraucht, entwickelt sich in der Pflanzenkohle ein immer stabileres Leben der Mikroorganismen die damit von Jahr zu Jahr den Boden mehr verbessern, was auch als „Terra-Preta-Effekt“ bezeichnet wird. Ab dem zweiten Jahr haben sich die Mikroorganismen deutlich vermehrt und auch das Bodenleben anderer Organismen verbessert, dass es dann auch stark zehrenden Pflanzen nützt.

b) Mit Gülle versetzen
Wer einen Bauernhof in der Nähe hat holt sich dort tierische Gülle und gießt sie über die Pflanzenkohle bis zum Rand des Eimers voll. Ersatzweise kann man auch seinen eigenen Urin dafür sammeln. Es dauert ein zwei Tage bis die Poren der Pflanzenkohle sie aufgenommen haben. Bereits innerhalb kurzer Zeit wird die Masse vollkommen geruchsfrei, weil der darin enthaltene Stickstoff durch die Pflanzenkohle gebunden wird und nicht mehr verloren geht. Die so aktivierte Pflanzenkohle wird in die tieferen Schichten des Bodens eingebracht. Hierzu werden um mehrjährige Pflanzen am Rande ihrer äußeren Zweige oder Blätter herum Löcher bis in den Wurzelbereich gebohrt, die aktivierte Pflanzenkohle eingefüllt und wieder mit Erde bedeckt. In Beeten werden tiefere Furchen gezogen, darin die Pflanzenkohle eingebracht und wieder mit Erde abgedeckt.

c) mit Stallmist versetzen
Das Vermischen von Stallmist von Huftieren und Hühnern mit Pflanzenkohle bindet relativ schnell die Gerüche und Nährstoffe und fördert die Verrottung von Mist und damit den Humusaufbau auf und in dem Boden. Mit dem Zusatz von Gesteinsmehl verbessert sich der Humus um Spurenelemente und Mineralstoffe für die Bodenfruchtbarkeit. Der so aufbereitete Stallmist wird einfach auf den Boden aufgebracht und nur oberflächlich in ihn mit einer Harke eingearbeitet.