Save the African Grey Parrot

Nick Byaba

Afrikanische Graupapageien, bewundert für ihre Sprachfähigkeit und Intelligenz, wurden in Europa seit dem Mittelalter gehalten; sie galten als repräsentative, mysteriöse und nicht zuletzt unterhaltsame Tiere. Der Handel mit Graupapageien und die Zerstörung ihrer Umwelt haben dazu geführt, dass sie in vielen Regionen Afrikas vom Aussterben bedroht sind. Heute leben vermutlich mehr Graupapageien als „Haus“- oder „Zootiere“ überall auf der Welt verteilt, als in ihren ursprünglichen Habitaten.

Am Rande des Kibale National Parks im Westen Uganda lebt eine kleine aber wachsende Population von Graupapageien. Nick Byaba, ein junger Naturführer und Umweltschützer begann 2020 während der Pandemie, in der nur wenige Besucher nach Uganda kamen, die Vögel seiner Region zu beobachten und die Entwicklung der Graupapageien-Population zu dokumentieren. Mittlerweile ist er zu einem Experten für die Kommunikation der scheuen Vögel und ihre vielfältigen Beziehungen zur Umwelt geworden.

Im vergangenen Jahr unterstützten zahlreiche Mitglieder und Kund*innen von artefakt spontan das Graupapageien Schutzprojekt von Nick Byaba in Uganda. Wir haben uns sehr über die Spenden und begeisterten Kommentare gefreut. Heute wollen wir davon berichten, was sich aus dieser Begeisterung entwickelt hat. Nick Byaba hat uns folgendes dazu geschrieben: 

Rose Kembabazi, eine lokale Bäuerin, die drei Ölpalmen in auf ihrem Land schützt
Besige Charles Amoti mit einer der Palmen auf seinem Grundstück in der Nähe von Nkingo Town
Rose und Roger bei einer Pflanzaktion
4000 Setzlinge verschiedener einheimischer Baumarten, bereit für die Auslieferung an die lokalen Bäuerinnen und Bauern
Nick Byaba beim Pflanzen einer Ölpalme
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Als Parrot Tree Caretakers Association (PTCA) sind wir stolz darauf, uns für die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Afrikanischen Graupapageien einzusetzen und freuen uns über das, was wir zusammen mit unseren Unterstützern und Förderern erreichen konnten. Hier einige unserer Erfolge: 

Die Parrot Tree Caretakers Association hat zusammen mit lokalen Bäuerinnen und Bauern mehr als 6000 Baumsetzlinge rund um den Kibale National Park gepflanzt. Bereits bestehende Ölpalmen und andere einheimische Baumarten werden inzwischen in fünf Dörfern der Region von der lokalen Bevölkerung geschützt. Sie haben den Wert dieser Bäume für das Überleben der Vögel und anderer Wildtiere erkannt und verarbeiten sie nicht länger zu Brennholz. Die PTCA hat im in diesem Jahr regelmäßig Kinder an vier Schulen besucht und mit ihnen über Naturschutz im Allgemeinen und ganz besonders den Schutz von Graupapageien gesprochen.  Begeisterte Naturführer*innen vor Ort, haben das Monitoring von Futterplätzen und Flugrouten übernommen. Sie zeichnen das Verhalten der scheuen Vögel kontinuierlich auf und sammeln so wichtige Erkenntnisse zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Art. Ein besonderes Ereignis war die Freilassung von 58 Graupapageien im Kibale National Park. Diese, für den illegalen Handel gefangen Vögel, waren von den ugandischen Naturschutzbehörden beschlagnahmt worden. Die PTCA unterstützte die Behörden und staatlichen Naturschützer mit ihrem ortspezifischen Wissen und täglichem Einsatz bei der Wiederauswilderung und Integration der Vögel in die bestehende Graupapageien Population. Seit März 2023 ist die PTCA ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Im neuen Jahr werden wir beginnen Baumsetzlinge auf unserem eigenen Stück Land zu ziehen, das uns geschenkt wurde. Wir möchten allen, die uns bei unserer Arbeit unterstützt haben danken und wünschen ihnen alles Gute!

Uganda, Dezember 2023

PTCA Hinweistafel an der Straße zum Kibale Forest mit einer Botschaft an die lokale Bevölkerung.
Graupapagei auf seinen Schwarm wartend
Graupapagei, neugierig in unsere Richtung schauend
Graupapagei im Morgenlicht
Boda Boda Fahrer bei der Auslieferung der Pflanzen
Baumpflanzaktion entlang der Bigodi Road in Richtung Kibale Forest zusammen mit der örtlichen Bevölkerung
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Fotos: Nick Byaba

Wenn Sie die wertvolle Arbeit von Nick Byaba unterstützen möchten, können Sie gerne auf folgendes Konto Ihre Spende überweisen: 
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Kontoinhabende: Ute Hörner, Mathias Antlfinger
IBAN: DE23 4306 0967 4069 5353 00
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: Spende Graupapageien

Durch seine detaillierten Aufzeichnungen weiß Nick genau, an welchen Orten und zu welcher Jahreszeit sie Nahrung finden – wann bspw. die Blüten eines African Tulip-Trees knospen, aus denen die Vögel gerne ihr Wasser trinken oder wann die begehrten Nüsse einer spezifischen Ölpalme reifen. Palmnüsse sind eine der Hauptnahrungsquellen der Afrikanischen Graupapageien – fettreich, voller Nährstoffe, Vitamine, Mineralien sind sie für das Überleben der Spezies essenziell. Es gibt nur wenige wildwachsende Ölpalmen im Westen Ugandas, die meistens ab einer bestimmten Größe gefällt werden, da viele Bauern befürchten, dass sich in ihren trocken herabhängenden Blättern giftige Schlangen verstecken könnten.

Um den bedrohten Lebensraum der afrikanischen Graupapageien zu schützen, haben Nick Byaba und seine Kolleg*innen und eine Gesellschaft aus Naturschützer*innen, Bäuer*innen und – Bäumen initiiert. Sie klärt über die existentielle Bedeutung der einheimischen Bäume, für das Überleben der Graupapageien auf. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort arbeiten sie daran die Standorte zu vermehren: Bauern und Bäuerinnen, die „Parrot Trees“ auf ihrem Land pflegen oder anpflanzen, wird bspw. eine Aufwandsentschädigung angeboten.

So entstehen ganz allmählich Baum-Korridore, die Graupapageien Rastplätze und Futter bieten. Mit der Förderung der „Parrot Tree Caretaker Association“ am Rande des Kibale National Parks helfen wir allen Beteiligten, das Überleben von Generationen von Graupapageien in ihrem natürlichen Lebensraum zu sichern, und ein Modell zu entwickeln, das Vorbild für andere Regionen sein kann.

Autorin: Ute Hörner 2022

Benagte Ölpalmnüsse

5 Gedanken zu „Save the African Grey Parrot“

  1. Wie schön, dass sich jemand für diese wunderbaren Vögel engagiert.
    Ich kannte sie bisher nur als Haustier von Freunden: leider.
    Also weiterhin allen Beteiligten viel Erfolg und Überzeugungskraft für die Menschen vor Ort, die die Notwendigkeit, das Umfeld zu schützen, erst vermittelt bekommen. Aber in vielen Gebieten ist es so, dass der Gewinn immer zuerst kommt.

    Freundliche Grüße
    Inge-Yvette Klauck

  2. Welch gute Idée!
    Die Umweltbedingungen zu verbessern, die Bewohner zu informieren und damit das Engagement aufbauen – wirklich wunderbar!
    Ich habe 40 € gespendet – welchen Effekt kleine Spenden haben wäre natürlich interessant, vielleicht könnt Ihr die Homepage entsprenchend weiter ausbauen?

    Viel Erfolg mit Eurer weiteren Arbeit!

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